KI-gestützte Zement- und Betonproduktion

24.04.2025

Nachhaltigkeit und CO₂-Reduzierung sind zentrale Themen in der Bauindustrie. Seit 2018 arbeitet das Berliner Start-up alcemy an einer innovativen Methode zur Herstellung von Zement und Beton, die nicht nur kosteneffizienter und umweltfreundlicher ist, sondern gleichzeitig eine gleichbleibend hohe Qualität sichert.

Großes Optimierungspotenzial für die Betonindustrie
Großes Optimierungspotenzial für die Betonindustrie
© alcemy

Die Nachfrage nach ressourcenschonenden und klinkerreduzierten Betonen steigt, denn der wichtigste und ressourcenintensivste Bestandteil von Zement ist der bei mehr als 1.400 °C gebrannte Kalkstein, der sogenannte Klinker, dessen Produktion nicht nur energieaufwendig ist, sondern auch erhebliche Mengen an CO₂ freisetzt. Dennoch spielt der Klinker eine essenzielle Rolle für die Festigkeit des Zements. Um eine präzise Vorhersage der Zementfestigkeit sowie eine engmaschigere und genauere Qualitätsüberwachung der Betonproduktion zu ermöglichen, entwickelten die alcemy-Gründer Robert Meyer und Leopold Spenner KI-basierte Lösungen. Damit können die Produktionsprozesse analysiert und optimiert werden. 

KI sorgt für effizientere und klimafreundlichere Zement- und Betonherstellung 

Beide Softwarelösungen basieren auf dem maschinellen Lernen mit vorhandenen Daten. Die KI für Zemente analysiert fortlaufend die qualitätsrelevanten Daten aus Chemie, Mineralogie und Korngrößenverteilung. Auf dieser Basis errechnet die Software dynamische Sollwerte für den Mühlen-Leitstandfahrer, um die Gleichmäßigkeit der Zemente trotz Schwankungen, z. B. im Kalkstein, im Hüttensand und im Sekundärbrennstoff, weiter zu verbessern. Die Genauigkeit der Vorhersagen hängt dabei von der Qualität der Daten ab. Die KI für Transportbeton prognostiziert in Echtzeit die Qualitätsparameter Ausbreitmaß und w/z-Wert während der Produktion und Auslieferung. Sie verknüpft Anlagendaten wie Dosierung, Temperatur und Wirkleistung mit Sensorwerten aus dem Fahrmischer wie Öldruck und Wasseruhr. So erhält das Werkpersonal eine transparente Übersicht über den tatsächlichen Betonstatus während der Fahrt und auf der Baustelle. 

Beide KI-Lösungen sind eine Grundlage für eine effizientere und umweltfreundlichere Zement- und Betonproduktion und eine Reduktion des CO₂-Fußabdrucks um bis zu 50 %, beispielsweise durch Absenkung des Klinkeranteils in Innenbauteilen. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung und Dekarbonisierung der Branche. Aktuell werden sie bereits in über 50 deutschen Zementwerken und Transportbetonwerken eingesetzt. 

Neue Perspektiven für nachhaltiges Bauen 

MC-Bauchemie arbeitet seit 2024 mit alcemy zusammen und ist Teil des Sustainable Concrete Leaders Network, das vor zwei Jahren von alcemy gegründet wurde und sich intensiv mit der Entwicklung von nachhaltigem Beton befasst. In gemeinsamen Informationsveranstaltungen und Webinaren stellt die MC u. a. auch ihre Erfahrungen und ihr Know-how in der Betontechnologie zur Verfügung und unterstreicht damit auch ihre Vorreiterrolle beim nachhaltigen Bauen nun auch durch den Einsatz von KI. 

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