Erste neue Leverkusener Brücke in Betrieb

Deutschland

Die jahrzehntelange hohe Verkehrsbelastung auf der A1 führte zu gravierenden Schäden an der Bausubstanz der Leverkusener Rheinbrücke – bereits 2017 begannen die Arbeiten am Neubau. Anfang Februar dieses Jahres wurde die erste der zwei neu geplanten Brücken eröffnet. Zur Abdichtung der Fahrbahntafel kam das Epoxidharz MBC-VT 116 der MC-Bauchemie zum Einsatz.

Bindeglied zwischen Köln und Leverkusen

Täglich überqueren mehr als 100.000 Fahrzeuge die Leverkusener Rheinbrücke, was sie zu einem wichtigen Verkehrspunkt der A1 macht. Sie verbindet den Kölner Norden mit Leverkusen und bietet neben der Autobahn auch Rad- und Fußwege. Ursprünglich war die Rheinbrücke nur für 40.000 Kraftfahrzeuge pro Tag vorgesehen. Tatsächlich passierten jedoch zu Spitzenzeiten dreimal so viele Fahrzeuge die Brücke. Diese enorme Belastung führte zu Rissen in der Tragwerkskonstruktion und Schäden in den Seilkammern. Auch die umgehend eingeführten Gewichts- und Geschwindigkeitsbegrenzungen reichten nicht aus. Ein Neubau der Brücke war notwendig.

Brückenneubau

2017 haben die Bauarbeiten an dem Infrastrukturprojekt begonnen. Die neue Rheinbrücke in Leverkusen wird aus zwei parallelen Teilbauwerken, sogenannten Zwillingsbrücken, bestehen. Jeder der Zwillingsbrücken wird eine Richtungsfahrbahn zugeordnet. Die beiden Brückenteilbauwerke haben nach Fertigstellung jeweils vier durchgängige Fahrstreifen. Bisher hatte die Rheinbrücke lediglich sechs Fahrstreifen für beide Fahrtrichtungen zusammen. Der erste Teil des Neubaus wurde nördlich direkt neben der alten Brücke errichtet und im Februar 2024 eröffnet. Für die verbleibende Bauzeit verläuft der Verkehr hier in beide Richtungen. So wird der Verkehrsfluss trotz Abriss der bisherigen Brücke ermöglicht. Auf der ersten Zwillingsbrücke gibt es keine Gewichtsbeschränkungen mehr, auch Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen das Bauwerk befahren.

Anfang Februar dieses Jahres wurde die erste der zwei neu geplanten Brücken eröffnet
Anfang Februar dieses Jahres wurde die erste der zwei neu geplanten Brücken eröffnet
© MC-Bauchemie 2024


Anspruchsvolle Aufgaben

Den Neubau der ersten Brücke machten verschiedene Faktoren zu einer großen Herausforderung. Die Rheinbrücke ist Teil der stark frequentierten Verkehrsader A1, weshalb ein großes öffentliches Interesse an dem Projekt besteht. Eine bautechnische Herausforderung bestand darin, die Fahrbahntafel auf einer Fläche von 27.000 m² abzudichten. Für diese Aufgabe entschied sich die Autobahn GmbH – Niederlassung Rheinland für das Reaktionsharz MBC-VT 116 der MC-Bauchemie.

Dauerhafte Abdichtung

Um die Fahrbahntafel als wesentliches Bauteil der Brückenkonstruktion vor verschiedenen Gefahren zu schützen, wird eine Abdichtung als Schutz benötigt. Das Verfahren gemäß ZTV-ING (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten) hat sich dafür bewährt: Die Behandlung der Oberfläche mit hitzebeständigen Reaktionsharzen vor dem Aufbrennen der abdichtenden Schweißbahnen. Dieses Verfahren ist unerlässlich, um einen guten Haftverbund zwischen Abdichtungen aus Polymerbitumen-Schweißbahnen und Untergrund herzustellen. MBC-VT 116 ist seit fast zwei Jahrzenten für diesen Anwendungszweck geprüft und wurde bereits auf Tausenden Quadratmetern eingesetzt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Polymerbitumen-Schweißbahnen gemäß TL/TP-BEL-EP geprüft, zugelassen und gelistet ist. Das Reaktionsharz kann sowohl zum Grundieren, Versiegeln als auch zum Kratzspachteln genutzt werden. Dabei wird eine besonders starke Haftung zum Untergrund erzielt. Somit trägt MBC-VT 116 maßgeblich zur dauerhaften Abdichtung von Brückenbauwerken bei.

Verarbeitung

Die Abdichtungsarbeiten mit dem lösemittelfreien Harz auf dem ersten Brückenteilbauwerk erfolgten zwischen April und Juli 2023. Zunächst wurde der Untergrund gemäß ZTV-ING vorbereitet und anschließend MBC-VT 116 als Grundierung appliziert. Die frische Grundierung wurde dann mit Quarzsand abgesandet. Nach Erhärtung und Entfernung des überschüssigen Quarzsandes wurde eine weitere Schicht des Reaktionsharzes über den Kornspitzen des eingebundenen Quarzsandes aufgetragen. Anschließend folgte das Aufbrennen der abdichtenden Polymerbitumen-Schweißbahn, auf die schließlich der Asphalt für die Fahrbahn aufgebracht wurde. Nach der Eröffnung der ersten neuen Brücke wird das alte Bauwerk abgerissen. An gleicher Stelle wird die zweite der Zwillingsbrücken gebaut. Der Baubeginn ist für 2025 geplant. Die Fertigstellung soll Ende 2027 erfolgen.

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