Die 1990er Jahre: Potsdamer Platz - die neue Mitte Berlins

06.09.2022

Die deutsche Hauptstadt steht seit jeher für Superlative – und in der Nachwendezeit trägt der Potsdamer Platz entscheidend zu dieser Wahrnehmung bei. Schließlich gilt er zwischen 1994 und 2001 nicht nur als die größte, sondern auch als die interessanteste innerstädtische Baustelle Europas. Auf dieser Baustelle wird nicht zuletzt das Know-how der MC gefordert.

Blick auf die Baustelle der "Neuen Mitte Berlin" Ende der 1990er Jahre.
Blick auf die Baustelle der "Neuen Mitte Berlin" Ende der 1990er Jahre.
© MC-Bauchemie 2024

Der Potsdamer Platz ist eine ganz besondere Liegenschaft in einer ganz besonderen Stadt. ln der Belle Epoque des 19. Jahrhunderts entstehen hier mondäne Treffpunkte der globalen High Society, zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsteht das Kaufhaus Wertheim als Publikumsmagnet, in den zwanziger Jahren ist er bereits der verkehrsreichste Platz Europas. Nach dem 2. Weltkrieg verläuft quer über den Potsdamer Platz die Trennlinie zwischen zwei Gesellschaftssystemen, die in den 1960er Jahren durch den Bau der Berliner Mauer zementiert wird.

Ein neues Zentrum entsteht

Nach der Wende entsteht am Potsdamer Platz das neue Stadtzentrum Berlins, mit unzähligen Büro- und Wohngebäuden, Restaurants, Freizeit- und Einkaufszentren. International renommierte Konzerne investieren an diesem geschichtlich bedeutsamen Platz in die Zukunft. So errichtet der Daimler-Benz-Konzern mit einem Investitionsvolumen von ca. 4 Mrd. Euro auf einer Fläche von insgesamt 68.000 m2 ein neues Stadtviertel. Führen zusammenhängende Großbebauungen in solchen Dimensionen ohnehin schnell zu Problemen mit dem städtischen Grundwasserhaushalt, ist die Situation aufgrund des am Potsdamer Platz vorherrschenden, hohen Grundwasserspiegels besonders problematisch. Dennoch ist die Hälfte der Investitionen für unterirdische Baumaßnahmen eingeplant. Das führt zu besonderen Herausforderungen – auch für die hinzugezogene MC.

 

Fundamente unter Wasser

Durch den Aushub der Baugruben unter Wasser bilden sich im Laufe der Zeit künstliche Seen. Deshalb soll erstmals in der Baugeschichte eine rückverankerte Betonsohle aus stahlfaserverstärktem Unterwasserbeton (UW-Beton) in einer Größenordnung von ca. 24.000 m2 und einer Baugrubentiefe von 20 m entstehen. Bereits in der Ausschreibungsphase wird der Nachweis der Einbaubarkeit eines UW-Betons mit Stahlfasern erbracht. Da Fasern im Beton die Fließfähigkeit stark vermindern, muss die Betonzusammensetzung gegenüber „normalem“ Beton grundlegend geändert werden. Da nur „in einem Guss“ betonierte Felder eine dichte UW-Betonsohle garantieren, wird für den Fall einer erzwungenen Unterbrechung der Pumpbeton mit Stahlfasern und Fließmittel je nach Witterungseinfluss bis maximal 20 Stunden verzögert. Zugleich muss sichergestellt werden, dass die Betonlieferung Tag und Nacht erfolgen kann.

Maximale Leistung – maximaler Erfolg

Um dieses Novum erfolgreich umzusetzen, werden allen Beteiligten Glanzleistungen abverlangt. Auf dem Grund der riesigen Wassergruben werden die Fundamentplatten aus Unterwasserbeton mit Hilfe von Tauchern hergestellt. Dabei ist es von höchster Bedeutung, gute Verarbeitungseigenschaften zu erzielen. Und MC-Bauchemie macht es möglich: Die Fundamentplatten werden mit rund 250 Tonnen Fließmittel und 50 Tonnen Betonverzögerer mit der bekannt zuverlässigen Produktqualität vergütet. 

 

Der Potsdamer Platz verändert sich in der Folge in einem rasanten Tempo. Auf dem ehemaligen Grenzbereich entsteht das neue Quartier der Hauptstadt, das aus 19 Häusern, zehn neuen Straßen, einer zentralen Piazza, dem Marlene-Dietrich-Platz, und rund 12.000 m2 Wasserfläche besteht. 

 

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