DIN 18533 - die Abdichtungsnorm für erdberührte Bauteile

Oct 26, 2020

Die DIN 18533 regelt seit 2017 die Abdichtung erdberührter Bauteile mit flüssigen und bahnenförmigen Abdichtungsstoffen. Sie löste die in Ihrer letzten Revision rund zehn Jahre alte DIN 18195 ab und besteht aus drei Teilen:

 

Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze

Teil 2: Abdichtung mit bahnenförmigen Abdichtungsstoffen

Teil 3: Abdichtung aus flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen

 

Wesentliche Neuerungen der Norm sind die für die Planung der Abdichtung enorm wichtigen Wassereinwirkungsklassen sowie die Riss- und Raumnutzungsklassen, die wir Ihnen im Folgenden erläutern.


Durchlässigkeitsbeiwert k 

Wie die optimale Bauwerksabdichtung auszuführen ist, richtet sich nach den jeweiligen Bodenverhältnissen und der Wasserbelastung, die auf die erdberührten Bauteile einwirkt. Die Ausführung der Bauwerksabdichtung wird jeweils den Boden- und Wasserverhältnissen angepasst. Der Durchlässigkeitsbeiwert k stellt dabei einen wichtigen Kennwert zur Klassifizierung der Bodenverhältnisse sowie der Wasserbeanspruchungsart dar. Ist der Durchlässigkeitsbeiwert k ≥ 10-4 m/s, so ist der Boden gut durchlässig. Eine Drainage ist dann nicht notwendig (Wassereinwirkungsklasse W1.1-E Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden). Wenn der Boden wie bei einem Durchlässigkeitsbeiwert k ≥ 10-4 m/s weniger gut durchlässig ist, wird der Einsatz einer Drainage empfohlen (Wassereinwirkungsklasse W1.2-E Bodenfeuchte und nichtdrückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden mit Dränung). Wird in einem weniger gut durchlässigen Boden keine Drainage verbaut, ist eine verstärkte Abdichtung erforderlich (Wassereinwirkungsklasse W2-E Drückendes Wasser).

Übersicht der Durchlässigkeitsbeiwerte
© MC-Bauchemie 2025

 

Ist der Durchlässigkeitsbeiwert k ≥ 10-4 m/s, so ist der Boden gut durchlässig. Eine Drainage ist dann nicht notwendig (Wassereinwirkungsklasse W1.1-E Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden). Wenn der Boden wie bei einem Durchlässigkeitsbeiwert k ≥ 10-4 m/s weniger gut durchlässig ist, wird der Einsatz einer Drainage empfohlen (Wassereinwirkungsklasse W1.2-E Bodenfeuchte und nichtdrückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden mit Dränung). Wird in einem weniger gut durchlässigen Boden keine Drainage verbaut, ist eine verstärkte Abdichtung erforderlich (Wassereinwirkungsklasse W2-E Drückendes Wasser).

Die Wassereinwirkungsklassen im Überblick


Wassereinwirkungsklasse W1.1-E (Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden)

Bei Bodenplatten ohne Unterkellerung oder erdberührten Wänden und Bodenplatten, bei denen die Abdichtung auf einen stark wasserdurchlässigen Baugrund trifft, ist mit Bodenfeuchte zu rechnen. In diesem Fall liegt die Wassereinwirkungsklasse W1.1-E vor. Die unterste Abdichtungsebene ist dann so zu planen, dass diese mindestens 50 cm oberhalb des Bemessungswasserstandes liegt.


Wassereinwirkungsklasse W1.2-E (Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser bei Bodenplatten und erdberührten Wänden mit Dränung)

Durch eine sachgerechte Dränung nach DIN 4095 wird bei wenig wasserdurchlässigem Baugrund ein Anstauen von Wasser vermieden. Erdberührte Bauteile, die diesem Lastfall unterliegen, können der Wassereinwirkungsklasse W1.2-E zugeordnet werden. Die unterste Abdichtungsebene ist in diesem Fall so zu planen, dass diese mindestens 50 cm oberhalb des Bemessungswasserstandes liegt.


Wassereinwirkungsklasse W2.1-E (Mäßige Einwirkung von drückendem Wasser)

Wirken Stauwasser, Grundwasser oder Hochwasser bis 3 m Wassersäule (hydrostatischer Druck) auf die Abdichtung von erdberührten Bauteilen ein, liegt die Wassereinwirkungsklasse W2.1-E vor. Hier ist mit einer mäßigen Einwirkung von drückendem Wasser zu planen.


Wassereinwirkungsklasse W3-E (Nicht drückendes Wasser auf erdüberschütteten Decken)

Wenn auf einer nicht befahrenen erdüberschütteten Deckenkonstruktion Wasser z. B. durch Niederschlag einwirkt und bis zur Abdichtung absickert, ist mit einer Wassereinwirkungsklasse W3-E zu rechnen. Die Abdichtung einer erdüberschütteten Decke ist dann so auszulegen, dass der tiefste Punkt der Deckenfläche mindestens 30 cm über HHW/HGW, dem Bemessungshochwasserstand bzw. dem Bemessungsgrundwasserstand, liegt. Die Anstauhöhe auf der Deckenfläche darf 10 cm nicht überschreiten. Kann dies nicht gewährleistet werden, ist eine Abdichtung nach der Wassereinwirkungsklasse W2-E zu wählen.


Wassereinwirkungsklasse W4-E (Spritzwasser am Wandsockel sowie Kapillarwasser in und unter erdberührten Wänden)

Einwirkungen von Spritz- oder Sickerwasser und kapillar aufsteigender Feuchtigkeit machen eine Wandsockel- und Querschnittsabdichtung unabdingbar. Die Sockelabdichtung ist so zu planen, dass die Abdichtung etwa 20 cm unter Geländeoberkante und 30 cm über Geländeoberkante erfolgt. Eine Querschnittsabdichtung aus einer kunststoffmodifizierten Bitumendeckbeschichtungen (PMBC = Polymer Modified Bitumenous Coating) ist nicht mehr zulässig. Dieses Detail ist mit einer flexiblen mineralischen Dichtungsschlämme auszubilden.

 

Raumnutzungsklassen

Die Raumnutzungsklassen unterscheiden sich nach den klimatischen Anforderungen an die Trockenheit der Raumluft. Diese reichen von RN1-E (geringe Anforderungen) bis zu RN3-E (hohe Anforderung). Zum besseren Verständnis finden Sie in der Tabelle oben eine Übersicht der Raumnutzungklassen.

Rissklassen

Risse sind in Bauteilen nicht völlig vermeidbar und müssen bei der Wahl der Abdichtungsart berücksichtigt werden. Relevant für die Einwirkung auf die Abdichtung sind nur die Rissbreitenänderungen vorhandener Risse und Rissneubildungen nach der Applikation der Abdichtungsschicht. Eine Übersicht der Rissklassen finden Sie ebenfalls in der Tabelle oben.

 

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