Ob in der Industrie, in Parkhäusern, im Handel oder auch im Hochbau – die Anforderungen an Böden sind so vielfältig wie deren Nutzung. Doch viele etablierte Epoxy-, PU- und PMMA-Systeme stoßen bei widrigen Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit oder bei zu hohen bzw. zu niedrigen Temperaturen an ihre Grenzen. MC-Bauchemie hat eine neue Technologie entwickelt, die auch bei derlei schwierigen Bedingungen angewandt werden kann und einen schnellen Aufbau ästhetisch ansprechender und dauerhaft hochbelastbarer Böden ermöglicht. Die KineticBoost-Technology® setzt eine neue Benchmark für Industrieböden und erweitert das Anwendungsspektrum zeitlich und geografisch, sowohl weit in den Winter als auch in tropische Regionen wie in Südostasien hinein.

Vor- und Nachteile gängiger Beschichtungen

Bodenbeschichtungen auf Reaktionsharzbasis verfügen im Allgemeinen über eine längere Lebensdauer als mineralische Böden. Sie können absolut fugenlos verlegt werden und sind schlag-, kratz- und stoßfest. Durch ihre glatte Oberfläche können sie auch unter schwierigen hygienischen Gegebenheiten einfach sauber gehalten werden. Außerdem sind sie sehr beständig gegen sehr viele Chemikalien sowie unempfindlich gegen hohe Temperaturschwankungen, wie sie z. B.  in lebensmittelverarbeitenden Betrieben auftreten können. Es handelt sich dabei um reaktionsharzbasierte Flüssigkunststoffe, die als 1-, 2- oder Mehr-Komponenten-Produkte eingesetzt werden. Während 1K-Produkte in der Regel durch Luftfeuchtigkeit aushärten, findet bei 2K- und Mehr-Komponenten-Produkten eine chemische Reaktion von Basisharz und Härter bzw. Katalysator im Flüssigkunststoff statt. Nach einer gewissen Reaktionszeit härtet der Flüssigkunststoff aus und dichtet so Flächen nahtlos ab.

Allgemein lässt sich sagen, dass ein Flüssigkunststoff auf Basis von PMMA besonders schnell reagiert, Epoxidharze sich durch ihre hohe mechanische wie auch chemische Beständigkeit auszeichnen, während Polyurethane (PU) elastische Eigenschaften zeigen. Sie sind daher sehr vielseitig einsetzbar – für Dekor- und Designböden bis hin zu extrem strapazierfähigen und chemikalienbeständigen Industrieböden. Sie haben jedoch allesamt einen Nachteil: Sie härten während der Verarbeitung in Anwesenheit von Feuchtigkeit nur mit störenden Nebenreaktionen aus.

Störende Nebenreaktionen

So bilden Epoxidharze in Anwesenheit von Feuchtigkeit und Kohlendioxid Carbamat als weißen Feststoff aus, während der Katalysator der PMMAs ungewünscht zerfallen und somit seine Wirkung verlieren kann. Innerhalb der Polyurethane reagiert die Isocyanat-Komponente mit Wasser zu CO2 und kann so zu einer unerwünschten Bläschenbildung innerhalb der Beschichtung führen (siehe Grafik unten). Aus diesem Grund ist die Anwendung von klassischen Reaktionsharzbeschichtungen bei hohen Luftfeuchten (> 80 % RF) kritisch. Da diese Fälle in vielen Regionen der Erde häufig eintreten und dabei keine Beschichtungsarbeiten möglich sind, wird die Planung und Ausführung für Planer, Bauherren und Verarbeiter limitiert.

Problemlöser MC-DUR TopSpeed

Um das Problem der eingeschränkten Verarbeitungsmöglichkeiten zu lösen, hat MC in langjähriger Entwicklungsarbeit mit MC-DUR TopSpeed ein Spezialharzsystem für Fußböden in Industrie und Hochbau entwickelt, das auch bei widrigen Umgebungsbedingungen verarbeitet werden kann. Das innovative Beschichtungssystem basiert auf einer neuen Spezialbindemittelchemie, der KineticBoost-Technology®, und ermöglicht Beschichtungsarbeiten auch bei hoher Luftfeuchtigkeit und Feuchtigkeit im Untergrund sowie bei einem erweiterten Temperaturbereich von 2 bis 35 °C. Mit MC-DUR TopSpeed können Industrieböden in Innen- und Außenbereichen innerhalb weniger Stunden aufgebaut und schon nach kurzer Zeit voll belastet werden.

Die KineticBoost-Technology®

Die beschleunigte Erhärtung von MC-DUR TopSpeed ist das Ergebnis der von MC entwickelten KineticBoost-Technology®. Die kinetische Reaktivität wird dahingehend verändert, dass das Wasser vom Spezialbindemittel abgefangen und eine katalytisch aktive Spezies gebildet wird. Durch die Abfangreaktion und die extreme Beschleunigung ist eine Reaktion des Wassers mit den Isocyanat-Gruppen nicht mehr möglich. Da die Reaktivität dieser Beschichtungsstoffe auch bei niedrigen Umgebungstemperaturen nahezu unverändert ist, können solche Beschichtungen auch noch bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Temperaturen knapp oberhalb des Gefrierpunktes sicher appliziert werden. Das bedeutet auch: Keine Tauempfindlichkeit und kein Schielen auf das Hygrometer, außerdem spielt aufgrund der raschen Grifftrockenheit der Beschichtung, die innerhalb von 30 Minuten regenfest ist, das sonst relevante Regenrisiko kaum noch eine Rolle.

Schneller Aufbau, weniger Aufwand

Alle Systemkomponenten der KineticBoost-Technology® nutzen den Einfluss von Feuchtigkeit und Nässe aus der Umgebung und wandeln ihn in eine zusätzlich, beschleunigte Erhärtungsreaktion um. Dabei steigert es außerdem die Haftung, den Abriebwiderstand und die Kratzfestigkeit der Beschichtung. Ein vollständiger Industriebodenaufbau ist an einem Tag möglich, was Bauherren und Planern viel Zeit erspart – zumal zusätzliche Fahrten zur Baustelle entfallen. Darüber hinaus kann auch bei schlechten Wetterbedingungen gearbeitet werden, ohne dass die Baustelle eingehaust oder beheizt werden muss. Außerdem lassen sich damit auch Beschichtungsarbeiten im laufenden Betrieb durchführen.

Mehr Spielraum am Boden

Bodenbeschichtungen auf Epoxy-, Polyurethan- und PMMA-Basis stoßen bei Feuchtigkeit oder bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen an ihre Grenzen. Die auf der KineticBoost-Technology® basierenden neuen Reaktionsharze der MC-Bauchemie erweitern hingegen das Anwendungsspektrum für Bodenbeschichtungen. Sie ermöglichen eine sichere und schnelle Beschichtung selbst bei kritischen Umgebungsbedingungen wie niedrigen Temperaturen bis 2 °C, hohen Temperaturen bis 35 °C, hoher Luftfeuchtigkeit sowie Feuchtigkeit im Untergrund. Alle Systemkomponenten nutzen den Einfluss von Feuchtigkeit aus der Umgebung und wandeln ihn in eine zusätzlich, beschleunigte Erhärtungsreaktion um. Das sorgt für eine sehr gute Haftung auf allen Beton- und Estrichuntergründen und eine außerordentlich hohe mechanische Verschleißfestigkeit. Planer, Bauherren und Verarbeiter erhalten somit mehr Spielraum für die Ausführung von Böden in Industrie und Hochbau.